Mannheimer Volksversammlung Am 27. Februar 1848 beriefen Gustav Struve und andere radikale Liberale in Mannheim eine Volksversammlung ein. Aus der Versammlung gingen die sogenannten Märzforderungen nach Pressefreiheit, Gerichtsbarkeit und Schaffung eines deutschen Parlaments hervor. Louise Otto-Peters Für ihren Einsatz für die Emanzipation der Frau und die Gleichstellung der Arbeiterklasse hat der Philosoph Ernst Bloch sie einmal als „rote Demokratin“ beschrieben. Bis heute gehört Louise Otto-Peters zu den wichtigsten Wegbereiterinnen der ersten Frauenbewegung in Deutschland. Büchnerhaus Das Büchnerhaus in Riedstadt-Goddelau ist das Geburtshaus des Dichters, Mediziners und Republikaners Georg Büchner. Es beherbergt eine Ausstellung zu Leben und Wirken eines Wegbereiters der demokratischen Revolution 1848/49. Louise Aston Zeit ihres Lebens hafteten der Schriftstellerin Louise Aston zwei Vorwürfe an: Zum einen galt sie mit einer radikal-demokratischen Ausrichtung als subversiv, zum anderen traf sie durch ihr emanzipiertes Auftreten auf Ablehnung. Als Prototyp weiblicher Selbstbestimmung gilt sie noch heute als eine der frühen Frauenrechtlerinnen. Alexanderplatz Sowohl 1848 als auch 1989/90 wurde der Berliner Alexanderplatz Zeuge revolutionärer Ereignisse, die den gemeinsamen Weg von Demokratisierung und Einigung Deutschlands zeigen. 1848 prägten Straßenkämpfe das Bild. Im November 1989 fand hier die größte nicht-staatliche Demonstration in der DDR statt. Friedhof der Märzgefallenen Den Friedhof der Märzgefallenen schufen die Revolutionäre für die gefallenen Berliner Barrikadenkämpfer des März 1848 – darunter auch Frauen. Seit fast 175 Jahren finden an diesem einzigartigen Ort Gedenkfeiern statt, werden Freiheits- und Menschenrechte eingefordert und der Revolutionäre gedacht. Altes Rathaus Lörrach Am 21. September 1848 verkündete der badische Revolutionär Gustav Struve vom Alten Rathaus die Deutsche Republik. Die Lörracher Erhebung war ein wichtiger Meilenstein im Demokratisierungsprozess des Südwestens und zeigt exemplarisch die internationale Perspektive der Demokratiegeschichte. Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt Butzbach Im Vormärz war Butzbach Ausgangs- und Kulminationspunkt zahlreicher politischer und oppositioneller Bestrebungen. Hier wirkte der Turner, Lehrer und Publizist Friedrich Ludwig Weidig. In zahlreichen Schriften forderte er eine Demokratisierung des Staates. Robert Blum Robert Blum gilt als einer der herausragenden Streiter der Demokratie während der Märzrevolution und der Frankfurter Nationalversammlung von 1848. Seine Hinrichtung in Wien während der dortigen Märzunruhen machte ihn zum Märtyrer einer ganzen Generation. Sing-Akademie Am 25. Mai 1848 tagte in der Sing-Akademie erstmals ein aus freier Wahl hervorgegangenes Parlament für Preußen, die preußische Nationalversammlung. Mit der kurz darauf verabschiedeten “Charte Waldeck” wollten die Abgeordneten demokratische Richtlinien für die preußische Politik etablieren. Adam von Itzstein Der Publizist und Politiker Adam von Itzstein wird im Vormärz als Gegenspieler Metternichs von der liberalen Bewegung gefeiert. Mit seinem Hallgartener Kreis trug er maßgeblich zur Vernetzung und Mobilisierung der Bewegung und seiner demokratischen Forderungen bei. Johann Jacoby Der Breslauer Mediziner Johann Jacoby war einer der bekanntesten Streiter für Gleichberechtigung und Volksbeteiligung in der Zeit der Märzrevolution und Restauration. Sein unermüdliches Eintreten für die Beseitigung politischer wie gesellschaftlicher Ungleichheit steht zudem für die Beständigkeit demokratischer Forderungen über die Märzrevolution 1848 hinaus. Stephan Born Stephan Born mobilisierte während der 1848er Revolution die frühe Arbeiterbewegung und baute mit der "Allgemeinen Deutschen Arbeiterverbrüderung" einen ersten überregionalen Arbeiterverein auf. Emma und Georg Herwegh Georg Herwegh gehörte zu den bedeutendsten Literaten des Vormärz, mit seiner Ehefrau Emma kämpfte er zudem auf Seiten der Radikaldemokraten während der badischen Revolution 1848. Ihre gemeinsame Biographie zeigt die Zerrissenheit der frühen demokratischen Opposition zwischen Exil und Heimat, ebenso wie die Schwierigkeit einer konkreten Umsetzung revolutionärer Forderungen. Rudolf Virchow Als Mediziner verband Rudolf Virchow wie kein anderer Zeitgenosse sozialpolitische Forderungen mit demokratischen Ideen. Heute gilt er daneben auch als einer der frühesten Fürsprecher einer europäischen Union. Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte Rastatt spielte eine zentrale Rolle in der Endphase der Revolution 1848/49. Heute erinnert eine Dauerausstellung an die Geschichte deutscher Freiheitsbewegungen im 19. Jahrhundert, komplettiert durch einen Teil über Opposition, Widerstand und Friedliche Revolution in der DDR. Friedrich Hecker Friedrich Hecker zählt zu den profiliertesten und radikalsten Köpfen der Märzrevolution. Sein Aufstieg und Scheitern ebenso wie seine anschließende Verklärung als Volksheld verdeutlichen die Ambivalenz demokratischer Forderungen nach Volksbeteiligung in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Hermann Schulze-Delitzsch Als einer der führenden liberalen Köpfe des 19. Jahrhunderts bemühte sich Hermann Schulze-Delitzsch nicht nur um mehr Rechte der Partizipation und Freiheit, sondern auch um eine ökonomische Verbesserung benachteiligter Gruppen. Aus diesem Anliegen ging sein bis heute wirkmächtiges Engagement im Genossenschaftswesen hervor. Erinnerungsstätte Ständehaus Das Badische Ständehaus entstand 1822 als das erste für diesen Zweck neu errichtete Parlamentsgebäude in Deutschland. Hier tagte bis 1918 die Badische Ständeversammlung, danach bis 1933 der Badische Landtag. Die Erinnerungsstätte präsentiert die badische Parlaments- und Demokratiegeschichte. Stadtmuseum Sinsheim im Städtischen Kulturquartier Das Sinsheimer Rathaus entwickelte sich bereits zu Beginn des Jahres 1848 zu einem Zentrum der demokratischen Revolution. Am 24. April 1848 rief der Apotheker und Revolutionär Gustav Mayer unter dem Jubel der DemokratInnen vom Rathaus die Republik aus. Kultur- und Erinnerungsstätte "Der Salmen" Der Salmen hat eine bewegte Geschichte, die das Gebäude in der Offenburger Innenstadt einzigartig macht. Am 12. September 1847 proklamierten die „Entschiedenen Freunde der Verfassung“ um Gustav Struve und Friedrich Hecker den ersten Grundrechtekatalog in deutscher Sprache. Die Ausstellungsbereiche machen 200 Jahre Demokratiegeschichte erlebbar. Einheitsdenkmal Auf dem Frankfurter Paulsplatz wurde 1903 ein Denkmal errichtet, das an die Freiheits- und Einheitsbewegung des Vormärz und an das Paulskirchenparlament erinnert. Dargestellt wird das Zusammenwirken von Sängervereinen, Kunst, Kultur und Wissenschaft auf dem Weg über die Revolution 1848/49 zur Einheit. Heppenheimer Versammlung Am 10. Oktober 1847 kamen im Heppenheimer Gasthof süd- und westdeutsche Liberale zusammen. Gemeinsam forderten sie die Schaffung eines deutschen Nationalstaats mit einer Volksvertretung. Während der Revolution 1848 dienten die Heppenheimer Forderungen als Ausgangspunkt der Demokratiebestrebungen. Eduard von Simson Frankfurter Paulskirche 1848, Norddeutscher Bund 1866, Reichstag 1871 – Die Etappen nationaler Einigung und Demokratisierung im 19. Jahrhundert werden durch Wenige derart repräsentiert wie durch Eduard von Simson. Als Parlamentarier und Richter setzte er sich immer wieder für repräsentative Strukturen, Rechtsstaatlichkeit und eine verfassungsmäßige Umsetzung der Demokratie ein. Paulskirche In der Paulskirche tagte 1848-49 die erste Volksvertretung, die von Bürgern aus ganz Deutschland gewählt worden war. Frauen durften zu diesem Zeitpunkt weder gewählt werden noch wählen. Die Abgeordneten erarbeiteten eine demokratische Verfassung, deren Grundprinzipien wegweisenden Charakter hatten. Hoffmann-von-Fallersleben-Museum August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Autor der Nationalhymne, verkörpert den Kampf gegen die fürstliche Kleinstaaterei und für die Einigung eines liberalen Deutschlands. Das Museum zeigt die Verbindung zwischen deutscher Dichtung und Demokratie im 19. Jahrhundert und deren Aktualität heute. Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum Friedrich Ludwig Jahn zählt zu den umstrittenen Figuren der deutschen Demokratiegeschichte. Kritiker der Monarchie, Freiheitskämpfer und Vordenker, und/oder radikaler Nationalist und Antisemit? Das Museum im ehemaligen Wohnhaus setzt sich mit Leben, Wirkung und Rezeption Jahns auseinander. Wartburg Zum Wartburgfest von 1817 zogen knapp 500 Studenten aus ganz Deutschland hierher, um für die Einheit Deutschlands und eine gemeinsame Verfassung mit garantierten Grundrechten zu demonstrieren. Hier manifestierte sich zum ersten Mal der bürgerliche Wille zum einheitlichen und freien Nationalstaat. Dresdner Maiaufstand Im Mai 1849 stürmten Revolutionäre das Zeughaus und besetzten den sächsischen Landtag. Der König und sämtliche Minister flüchteten aus der Stadt. Eine provisorische Regierung versuchte, das Vakuum zu füllen und eine sächsische Republik zu errichten. Erfurter Unionsparlament Das Erfurter Unionsparlament verabschiedete die Verfassung für eine deutsche Union unter preußischer Führung. Damit verbunden war der Versuch des preußischen Königs, die Revolutionsbewegung von 1848/49 und die deutsche Einheitsbewegung für eine „kleindeutsche“ Lösung zu nutzen. Itzstein’sches Gutshaus Im Haus des Liberalen J. A. von Itzstein versammelte sich 1832–1847 der "Hallgartenkreis”, dem u.a. Robert Blum, Heinrich von Gagern, Friedrich Hecker und A. H. Hofmann von Fallersleben angehörten. Amalie und Gustav Struve Als Anführer der badischen Revolution 1848 gehörten Amalie und Gustav Struve zum radikalen Flügel der Vormärzbewegung. Dass sie häufig als gescheitertes Revoluzzer-Paar beschrieben werden, verdeckt die vielfältigen demokratischen Tätigkeitsfelder vor und nach 1848, in denen sich beide für politische wie gesellschaftliche Teilhabe einsetzten. Niedersächsischer Landtag Von 1819 bis 1866 tagte im Leineschloss die Ständeversammlung des Königreichs Hannover. 1962 kehrten die Volksvertreter an den historischen Ort zurück, nachdem das Schloss zwischenzeitlich als Wohngebäude, Kloster, Bibliothek, Opernhaus und Kaserne gedient hatte. Schleswig-Holsteinische Landesversammlung Mit der Erhebung von Schleswig und Holstein 1848 gegen ihren Regenten, den dänischen König, verbanden sich sowohl eine Annäherung der beiden Herzogtümer an Deutschland als auch liberale Reformen. Ständehaus Kassel Nach dem Wiener Kongress wurden die Landstände im Kurfürstentum Hessen seit 1816 nicht mehr einberufen. Erst 1830 erzwang der Kasseler Magistrat mit einer Massenpetition die erneute Einberufung der Landesstände, die im Januar 1831 eine liberale Verfassung mit starken parlamentarischen Kontrollrechten durchsetzen konnten. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Lübeck Lübeck besitzt eine lange Freiheitstradition, die bis zum Stadtrecht von 1160 zurückreicht. Die Hansestadt ist in politischem Streit und Selbstverwaltung geübt, sowohl die Revolution 1848 als auch die Matrosenaufstände 1918 liefen dort ohne größere Unruhen ab. Landschaftshaus Gotha Im Herzogtum Gotha sah die Wahlordnung bereits ab Juni 1848 die Wahl einer Abgeordneten-Versammlung vor. Diese bestand aus 20 Abgeordneten, die in ein-Personen-Wahlkreisen in indirekter Wahl gewählt wurden. Es bestand kein Zensus und keine Standesunterschiede. Landtag Sachsen-Altenburg Im heutigen Landratsamt tagte seit 1894 der Landtag des kleinen Herzogtums. Nach der Revolution 1918/19 war der Landtag, in dem die SPD eine absolute Mehrheit der Abgeordneten stellte, Schauplatz heftiger Debatten über das Aufgehen des Landes im Freistaat Thüringen. Schloss Sondershausen Obwohl die Deutsche Bundesakte von 1815 für alle Staaten des Deutschen Bundes eine landständische Verfassung forderte, dauerte es im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen mit der Umsetzung dieses Gebots bis 1841. Der Landtag des Fürstentums hatte bis 1923 mehrere Sitzungsorte, von denen heute nur noch das Schloss erhalten ist. Henriette und Jakob Venedey Die Venedeys zählen zu den Protagonisten eines demokratischen Nationalstaats im 19. Jahrhundert. Als politisch engagiertes Ehepaar stehen sie für die unterschiedlichen Wege dieses Kampfes: Jakob Venedey als Verfechter von Parlament und Rechtsstaat, Henriette Obermüller-Venedey als revolutionäre Aktivistin der Barrikadenkämpfe und Aufstandsbewegungen. Benedikt Waldeck Als gläubiger Katholik absolvierte er eine steile Karriere im preußischen Staatsdienst, bekannte sich zum Prinzip der Volkssouveränität, strebte nach der konstitutionellen Monarchie, galt als „Kopf der preußischen Demokraten“. Benedikt Waldecks Biographie kennzeichnen Widersprüche, die sein konsequentes Eintreten für Verfassungsstaatlichkeit und demokratische Reformen eint. Mathilde Franziska Anneke Konsequent und radikal wie keine andere Frau in den Jahren 1848/49, stritt Mathilde Franziska Anneke für die demokratischen Ziele der Revolution. Jenseits einengender Vorstellungen, das zeigt das Leben Annekes, war Frauen politisches Engagement im 19. Jahrhundert durch Wort, Schrift und Tat möglich – und musste sich gerade nicht auf das Erreichen weiblicher Emanzipation allein erstrecken. Universität Göttingen Die Universität Göttingen wurde 1837 zum Schauplatz des Kampfes um demokratische Rechte, als eine Gruppe von Göttinger Professoren gegen die Aufhebung der 1833 eingeführten liberalen Verfassung im Königreich Hannover protestierten. Die als “Göttinger Sieben” bekannten Professoren wurden entlassen und teils des Landes verwiesen. Stadtmuseum Zweibrücken Im Vorfeld des Hambacher Festes wurde die Stadt Zweibrücken zu einem publizistischen Zentrum der liberalen und demokratischen Bewegung auf deutschem Boden. Besonders zwei politische Festbankette, die sogenannten „Schülerfeste“, waren Wegbereiter für das Hambacher Fest. Altes Rathaus Bad Bergzabern Ermutigt von der Einnahme der Stadt Mainz durch die Französische Revolutionsarmee errichteten die demokratisch gesinnten Bürger im Oktober 1792 Freiheitsbäume und besetzten die Rathäuser in Bergzabern und in umliegenden Dörfern. Am 6.11.1792 erklärt sich Bergzabern im Rahmen einer feierlichen Bürgerversammlung zur Republik. Freiheitsbaum Frankenthal/Pfalz 1798 stellten die Frankenthaler Bürger auf dem Marktplatz nicht wie in den umliegenden Gemeinden einen künstlichen Baum auf, sondern pflanzten einen echten Freiheitsbaum, der noch bis 1929 an die rege Beteiligung der Stadt in den Demokratiebewegungen zwischen 1789 und 1849 erinnerte. Museum für Stadtgeschichte / Stadtarchiv Landau Seit dem Westfälischen Frieden (1648) war Landau mit kurzen Unterbrechungen als Exklave in das Königreich Frankreich eingegliedert. Daher fanden auch die Umwälzungen der Französischen Revolution unmittelbar im politischen und gesellschaftlichen Alltag in Landau Widerhall. Provisorische Regierung der Pfalz Für eine kurze Zeit war Kaiserslautern im Mai/Juni 1849 Hauptstadt der Pfälzischen Revolution. Vorangegangen war die Ablehnung der Paulskirchenverfassung durch das Bayrische und Preußische Königshaus. Freiheitsdenkmal Waghäusel Seit 1999 erinnert in Waghäusel das Freiheitsdenkmal an eine der entscheidenden Niederlagen der Revolutionäre von 1849 gegen preußische Truppen. Heute findet man vor Ort wieder eine aktive Erinnerung an demokratische Traditionen. Patriotische Gesellschaft von 1765 Zivilgesellschaft bedeutet die aktive Einflussnahme von Bürgerinnen und Bürgern auf die Belange, die sie unmittelbar angehen. Lange bevor der Begriff geprägt wurde, hat sich bereits die Patriotische Gesellschaft von 1765 für diese aktive Einflussnahme eingesetzt und dabei diese Form von Bürgerbeteiligung mitgestaltet. Heckerhaus In Angelbachtal wurde der berühmte badische Freiheitskämpfer Friedrich Hecker geboren. Seine Ideale, für die er mit aller Energie kämpfte, waren die bürgerlichen Freiheitsrechte, die sowohl in der Weimarer Verfassung als auch im Grundgesetz Aufnahme fanden. Museum Hohenasperg Der Kampf für Freiheit und Mitbestimmung konnte gefährlich sein. Jahrhundertelang diente die Festung Hohenasperg als Gefängnis für Vorkämpfer der Demokratie. Seit 2010 erinnert das Museum im Arsenalbau auch an die politischen Gefangenen. Martinskirche Kelkheim-Hornau Am heutigen Standort der Katholischen Kirche St. Martin hatten einst die Freiherren von Gagern das Hornauer Hofgut in ihrem Besitz. Von hier aus sandten sie wichtige Impulse und Anstöße für die Einigung und Demokratisierung Deutschlands innerhalb der Frankfurter Nationalversammlung. Deutscher Dom Die im 18. Jahrhundert errichtete Barock-Kirche ist eine Zeitzeugin deutscher Geschichte. Heute beherbergt sie die Parlamentshistorische Ausstellung. Engels-Haus / Museum für Frühindustrialisierung Die beiden Museen in Wuppertal vermitteln die Sozial-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte Wuppertals in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Schwerpunkte der Dauerausstellungen sind unter anderem die bürgerliche Emanzipationsbewegung und die Geschichte der Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert, die sich in der Revolution 1848/49 in Wuppertal historisch kreuzten. Friedrich-Stoltze-Brunnen Kaum ein Demokrat in Frankfurt und Hessen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert hat so gekonnt, provokativ, humorvoll und zugleich beharrlich mit dem Obrigkeitsstaat jener Jahre Katz und Maus gespielt wie Friedrich Stoltze (1816-1891). An sein Werk erinnert der Brunnen am Hühnermarkt. Heinrich-Heine-Institut Das Heinrich-Heine-Institut mit den Bereichen Archiv, Bibliothek und Museum widmet sich dem Leben und Werk des Schriftstellers Heinrich Heine. Der 1797 in Düsseldorf geborene Dichter verschrieb sich zeitlebens der Forderung nach Demokratie und Freiheit. Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse Seit 1978 erinnert das Museum an den Schriftsteller, Satiriker und frühen Demokraten Friedrich Stoltze (1816 – 1891). In seinem Hauptwerk, der „Frankfurter Latern“, hat er sich für individuelle Freiheit und Bürgerrechte, für Pressefreiheit sowie für ein geeintes, demokratisches und republikanisches Deutschland eingesetzt. Nationaldenkmal der Brüder Grimm von 1896 Am 18. Oktober 1896 wurde das Nationaldenkmal der Brüder Grimm auf dem Neustädter Marktplatz eingeweiht. Damit würdigte die Geburtsstadt ihre berühmten Söhne, die nicht nur für Ihre Sammlung der Kinder- und Hausmärchen weltweit bekannt sind, sondern auch als Begründer der Germanistik und wegen ihres politischen Engagement als Göttinger Sieben (1837). Hanauer Ultimatum Am 12. März 1848 kehrte die Hanauer Volkskommission aus Kassel zurück. Sie hatte erfolgreich vom hessischen Kurfürsten Freiheitsrechte erstritten. Vom Balkon des Rathauses verkündete August Rühl den politischen Erfolg. Wallonisch-Niederländische Kirche Am 3. April 1848 war die Wallonische Kirche „republikanischer“ Versammlungsort des ersten deutschen Turntages; hier vereinigten sich unter den Protagonisten Ludwig Jahn und August Schärttner alle Turnvereine zum „Deutschen Turnerbund“. Zeughaus Iserlohn Die Stürmung des Zeughauses Iserlohn 1849 gilt als Höhepunkt der sogenannten Maiaufstände in Westfalen. Bürger und bewaffnete Truppen rebellierten gegen die Aufhebung der Frankfurter Nationalversammlung. Heute vermittelt das Stadtmuseum in dem barocken Gebäude die Geschichte Iserlohns. Rathaus Worms Worms blickt auf eine demokratische und liberale Tradition, die mindestens bis zur Französischen Revolution zurückreicht. Als ein Höhepunkt gilt 1848 die Wahl von Ferdinand Eberstadt, wahrscheinlich der erste jüdische Bürgermeister in Deutschland. Orte der Demokratie Schleswig-Holstein Der Schleswig-Holsteinische Landtag macht mit dem Projekt "Orte der Demokratie" sichtbar, wie sich Menschen im nördlichsten Bundesland immer wieder für Freiheit, für ihre Rechte und für Demokratie engagiert haben. Orte der Demokratie in Bayern Auf Initiative des Bayerischen Landtags hat eine Kommission historische Schauplätze im Freistaat identifiziert, an denen die Geschichte der Demokratie geschrieben wurde - von den Bauernkriegen bis zur Gegenwart. Bremer Bürgerverein Im März 1848 verabschiedete eine Bürgerversammlung im heutigen Gewerbehaus eine Petition an den Bremer Senat. Mit ihren Forderungen nach allgemeinen und gleichen Wahlen und der Einrichtung einer verfassunggebenden Versammlung konnten sie sich durchsetzen und leiteten so eine friedliche Umwälzung der Machtverhältnisse in der Hansestadt ein. Gabriel Riesser Sein Leben spiegelt die Diskriminierung jüdischen Lebens im deutschen Vormärz ebenso wider wie den beharrlichen, mit Vernunft und Leidenschaft geführten Kampf um ihre Überwindung. Als Jurist, Publizist und Abgeordneter stritt Gabriel Riesser vor, während und nach der Revolution 1848 für die Gleichstellung der Juden und die Freiheit aller Menschen in Deutschland. Gottlieb Wilhelm Freudentheil Als Bürgervorsteher Stades, in der Hannoverschen Ständeversammlung und der Paulskirche trat Gottlieb Wilhelm Freudentheil für die Trennung von Verwaltung und Justiz, eine grundrechteorientierte Verfassung und eine parlamentarisch kontrollierte Monarchie ein. Als Rechtsanwalt kämpfte er für einen unabhängigen und reformierten Anwaltsstand in Deutschland. Ständehaus Merseburg In Merseburg tagte von 1825 bis 1933 der Provinziallandtag der preußischen Provinz Sachsen. Im Zuge der Novemberrevolution wandelte sich der Landtag von einem ständischen zu einem demokratisch legitimierten Organ. Schloss Bernburg Von 1848 bis 1859 tagte im Schloss und in der Orangerie der Landtag von Anhalt-Bernburg. Hier wurde im Oktober 1848 eine wegweisende demokratische Verfassung verabschiedet, die aber auf preußischen Druck nie in Kraft treten konnte. Schloss Köthen Das Köthener Schloss war die Tagungsstätte von zwei Landtagen während der Zeit der Revolution von 1848/49 und danach. Die Versammlungen fanden im Großen Saal - oder Spiegelsaal - des Schlosses statt. Humboldt Forum Das Humboldt Forum ist eine noch neue Institution – an einem sehr geschichtsträchtigen Ort. Jahrhundertelang Zentrum politischer Selbstdarstellung in Preußen, dem Deutschen Reich und schließlich in der DDR, war dieser Ort gerade deshalb immer wieder Ziel von Protesten, Umsturzversuchen und Revolutionen. Casino-Gesellschaft Die Casino-Gesellschaft Ober-Ingelheim ist ein Beispiel für politische Gruppen und Vereine im 19. Jahrhundert. Die Verbindung von Geselligkeit mit politischer Betätigung trug zur Entstehung einer demokratischen Zivilgesellschaft bei. Geist der Freiheit Rund 180 Orte der Demokratie- und Freiheitsgeschichte haben sich in der KulturRegion FrankfurtRheinMain vernetzt. Von Rüdesheim bis Aschaffenburg und Michelstadt bis Butzbach stellen sich Orte, Initiativen und Ereignisse vor, die die Entwicklung der Demokratie nachhaltig prägten. Robert-Blum-Denkmal in Petterweil Wenige Monate vor der standrechtlichen Erschießung des Paulskirchen-Abgeordneten Robert Blum (1807-1848) hielt er im südhessischen Petterweil eine viel beachtete Rede, die später unter dem Namen „Wiesenrede“ bekannt werden sollte. Seitdem ist das Gedenken an den Demokraten und seine Mahnungen, die Demokratie zu verteidigen, in Petterweil ungebrochen. Bauernkriegsmuseum Landau-Nußdorf Am 23. April 1525 beschlossen die Bauern auf der Kirchweih in Nußdorf einen eigenen Bauernhaufen aufzustellen und sich dem allgemeinen Aufstand anzuschließen. Im Vertrag von Forst, der am 10. Mai 1525 zwischen den Bauern und Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz geschlossen wurde, stellten die Forderungen der Bauern eine Adaption der Zwölf Artikel von Memmingen dar. Rinnthal Am 12. Juni 1849 begannen preußische Divisionen mit dem Angriff auf die Pfalz, die sich am 17. Mai 1849 von Bayern losgesagt hatte. Bei Rinnthal, wo 12.000 preußischen Soldaten am 17. Juni ungefähr 2.000 Volkswehren und Freischaren gegenüberstanden, gelang es, den Vorstoß einer Division wenigstens vorübergehend aufzuhalten. Unmittelbar danach flüchteten die verbliebenen Pfälzer Freischaren nach Baden. Heidelberger Versammlung Am 5. März 1848 kamen 51 liberale und demokratische Abgeordnete aus Baden, Württemberg, der Rheinpfalz, Hessen und Rheinpreußen in Heidelberg zusammen. Der hier eingerichtete "Siebener-Ausschuss" richtete ab dem 31. März 1848 das Vorparlament in Frankfurt am Main aus, das die Wahlen für die Nationalversammlung vorbereitet und das erste gesamtdeutsche Parlament einberief. Wiesenbronner Ballotage Die Ausstellung in der Ehemaligen Synagoge Wiesenbronn dokumentiert nicht nur die Geschichte der Synagoge und der jüdischen Gemeinde sowie das Zusammenleben von Juden und Christen vor Ort; ein besonderes Ausstellungsstück, eine Ballotage von 1902, steht für tief verwurzelte demokratische Praktiken in privaten Vereinigungen. Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Bereits der Name macht klar: Das „Haus des Erinnerns - für Demokratie und Akzeptanz“ ist ein Erinnerungs- und Lernort, an dem man in die Vergangenheit schaut, aber auch in die Gegenwart und die Zukunft blickt. Die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur wird mit dem Streiten für Demokratie und Akzeptanz in der vielfältigen Stadtgesellschaft verbunden.
Mannheimer Volksversammlung
Am 27. Februar 1848 beriefen Gustav Struve und andere radikale Liberale in Mannheim eine Volksversammlung ein. Aus der Versammlung gingen die sogenannten Märzforderungen nach Pressefreiheit, Gerichtsbarkeit und Schaffung eines deutschen Parlaments hervor.
Louise Otto-Peters
Für ihren Einsatz für die Emanzipation der Frau und die Gleichstellung der Arbeiterklasse hat der Philosoph Ernst Bloch sie einmal als „rote Demokratin“ beschrieben. Bis heute gehört Louise Otto-Peters zu den wichtigsten Wegbereiterinnen der ersten Frauenbewegung in Deutschland.
Büchnerhaus
Das Büchnerhaus in Riedstadt-Goddelau ist das Geburtshaus des Dichters, Mediziners und Republikaners Georg Büchner. Es beherbergt eine Ausstellung zu Leben und Wirken eines Wegbereiters der demokratischen Revolution 1848/49.
Louise Aston
Zeit ihres Lebens hafteten der Schriftstellerin Louise Aston zwei Vorwürfe an: Zum einen galt sie mit einer radikal-demokratischen Ausrichtung als subversiv, zum anderen traf sie durch ihr emanzipiertes Auftreten auf Ablehnung. Als Prototyp weiblicher Selbstbestimmung gilt sie noch heute als eine der frühen Frauenrechtlerinnen.
Alexanderplatz
Sowohl 1848 als auch 1989/90 wurde der Berliner Alexanderplatz Zeuge revolutionärer Ereignisse, die den gemeinsamen Weg von Demokratisierung und Einigung Deutschlands zeigen. 1848 prägten Straßenkämpfe das Bild. Im November 1989 fand hier die größte nicht-staatliche Demonstration in der DDR statt.
Friedhof der Märzgefallenen
Den Friedhof der Märzgefallenen schufen die Revolutionäre für die gefallenen Berliner Barrikadenkämpfer des März 1848 – darunter auch Frauen. Seit fast 175 Jahren finden an diesem einzigartigen Ort Gedenkfeiern statt, werden Freiheits- und Menschenrechte eingefordert und der Revolutionäre gedacht.
Altes Rathaus Lörrach
Am 21. September 1848 verkündete der badische Revolutionär Gustav Struve vom Alten Rathaus die Deutsche Republik. Die Lörracher Erhebung war ein wichtiger Meilenstein im Demokratisierungsprozess des Südwestens und zeigt exemplarisch die internationale Perspektive der Demokratiegeschichte.
Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt Butzbach
Im Vormärz war Butzbach Ausgangs- und Kulminationspunkt zahlreicher politischer und oppositioneller Bestrebungen. Hier wirkte der Turner, Lehrer und Publizist Friedrich Ludwig Weidig. In zahlreichen Schriften forderte er eine Demokratisierung des Staates.
Robert Blum
Robert Blum gilt als einer der herausragenden Streiter der Demokratie während der Märzrevolution und der Frankfurter Nationalversammlung von 1848. Seine Hinrichtung in Wien während der dortigen Märzunruhen machte ihn zum Märtyrer einer ganzen Generation.
Sing-Akademie
Am 25. Mai 1848 tagte in der Sing-Akademie erstmals ein aus freier Wahl hervorgegangenes Parlament für Preußen, die preußische Nationalversammlung. Mit der kurz darauf verabschiedeten “Charte Waldeck” wollten die Abgeordneten demokratische Richtlinien für die preußische Politik etablieren.
Adam von Itzstein
Der Publizist und Politiker Adam von Itzstein wird im Vormärz als Gegenspieler Metternichs von der liberalen Bewegung gefeiert. Mit seinem Hallgartener Kreis trug er maßgeblich zur Vernetzung und Mobilisierung der Bewegung und seiner demokratischen Forderungen bei.
Johann Jacoby
Der Breslauer Mediziner Johann Jacoby war einer der bekanntesten Streiter für Gleichberechtigung und Volksbeteiligung in der Zeit der Märzrevolution und Restauration. Sein unermüdliches Eintreten für die Beseitigung politischer wie gesellschaftlicher Ungleichheit steht zudem für die Beständigkeit demokratischer Forderungen über die Märzrevolution 1848 hinaus.
Stephan Born
Stephan Born mobilisierte während der 1848er Revolution die frühe Arbeiterbewegung und baute mit der "Allgemeinen Deutschen Arbeiterverbrüderung" einen ersten überregionalen Arbeiterverein auf.
Emma und Georg Herwegh
Georg Herwegh gehörte zu den bedeutendsten Literaten des Vormärz, mit seiner Ehefrau Emma kämpfte er zudem auf Seiten der Radikaldemokraten während der badischen Revolution 1848. Ihre gemeinsame Biographie zeigt die Zerrissenheit der frühen demokratischen Opposition zwischen Exil und Heimat, ebenso wie die Schwierigkeit einer konkreten Umsetzung revolutionärer Forderungen.
Rudolf Virchow
Als Mediziner verband Rudolf Virchow wie kein anderer Zeitgenosse sozialpolitische Forderungen mit demokratischen Ideen. Heute gilt er daneben auch als einer der frühesten Fürsprecher einer europäischen Union.
Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte
Rastatt spielte eine zentrale Rolle in der Endphase der Revolution 1848/49. Heute erinnert eine Dauerausstellung an die Geschichte deutscher Freiheitsbewegungen im 19. Jahrhundert, komplettiert durch einen Teil über Opposition, Widerstand und Friedliche Revolution in der DDR.
Friedrich Hecker
Friedrich Hecker zählt zu den profiliertesten und radikalsten Köpfen der Märzrevolution. Sein Aufstieg und Scheitern ebenso wie seine anschließende Verklärung als Volksheld verdeutlichen die Ambivalenz demokratischer Forderungen nach Volksbeteiligung in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Hermann Schulze-Delitzsch
Als einer der führenden liberalen Köpfe des 19. Jahrhunderts bemühte sich Hermann Schulze-Delitzsch nicht nur um mehr Rechte der Partizipation und Freiheit, sondern auch um eine ökonomische Verbesserung benachteiligter Gruppen. Aus diesem Anliegen ging sein bis heute wirkmächtiges Engagement im Genossenschaftswesen hervor.
Erinnerungsstätte Ständehaus
Das Badische Ständehaus entstand 1822 als das erste für diesen Zweck neu errichtete Parlamentsgebäude in Deutschland. Hier tagte bis 1918 die Badische Ständeversammlung, danach bis 1933 der Badische Landtag. Die Erinnerungsstätte präsentiert die badische Parlaments- und Demokratiegeschichte.
Stadtmuseum Sinsheim im Städtischen Kulturquartier
Das Sinsheimer Rathaus entwickelte sich bereits zu Beginn des Jahres 1848 zu einem Zentrum der demokratischen Revolution. Am 24. April 1848 rief der Apotheker und Revolutionär Gustav Mayer unter dem Jubel der DemokratInnen vom Rathaus die Republik aus.
Kultur- und Erinnerungsstätte "Der Salmen"
Der Salmen hat eine bewegte Geschichte, die das Gebäude in der Offenburger Innenstadt einzigartig macht. Am 12. September 1847 proklamierten die „Entschiedenen Freunde der Verfassung“ um Gustav Struve und Friedrich Hecker den ersten Grundrechtekatalog in deutscher Sprache. Die Ausstellungsbereiche machen 200 Jahre Demokratiegeschichte erlebbar.
Einheitsdenkmal
Auf dem Frankfurter Paulsplatz wurde 1903 ein Denkmal errichtet, das an die Freiheits- und Einheitsbewegung des Vormärz und an das Paulskirchenparlament erinnert. Dargestellt wird das Zusammenwirken von Sängervereinen, Kunst, Kultur und Wissenschaft auf dem Weg über die Revolution 1848/49 zur Einheit.
Heppenheimer Versammlung
Am 10. Oktober 1847 kamen im Heppenheimer Gasthof süd- und westdeutsche Liberale zusammen. Gemeinsam forderten sie die Schaffung eines deutschen Nationalstaats mit einer Volksvertretung. Während der Revolution 1848 dienten die Heppenheimer Forderungen als Ausgangspunkt der Demokratiebestrebungen.
Eduard von Simson
Frankfurter Paulskirche 1848, Norddeutscher Bund 1866, Reichstag 1871 – Die Etappen nationaler Einigung und Demokratisierung im 19. Jahrhundert werden durch Wenige derart repräsentiert wie durch Eduard von Simson. Als Parlamentarier und Richter setzte er sich immer wieder für repräsentative Strukturen, Rechtsstaatlichkeit und eine verfassungsmäßige Umsetzung der Demokratie ein.
Paulskirche
In der Paulskirche tagte 1848-49 die erste Volksvertretung, die von Bürgern aus ganz Deutschland gewählt worden war. Frauen durften zu diesem Zeitpunkt weder gewählt werden noch wählen. Die Abgeordneten erarbeiteten eine demokratische Verfassung, deren Grundprinzipien wegweisenden Charakter hatten.
Hoffmann-von-Fallersleben-Museum
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Autor der Nationalhymne, verkörpert den Kampf gegen die fürstliche Kleinstaaterei und für die Einigung eines liberalen Deutschlands. Das Museum zeigt die Verbindung zwischen deutscher Dichtung und Demokratie im 19. Jahrhundert und deren Aktualität heute.
Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum
Friedrich Ludwig Jahn zählt zu den umstrittenen Figuren der deutschen Demokratiegeschichte. Kritiker der Monarchie, Freiheitskämpfer und Vordenker, und/oder radikaler Nationalist und Antisemit? Das Museum im ehemaligen Wohnhaus setzt sich mit Leben, Wirkung und Rezeption Jahns auseinander.
Wartburg
Zum Wartburgfest von 1817 zogen knapp 500 Studenten aus ganz Deutschland hierher, um für die Einheit Deutschlands und eine gemeinsame Verfassung mit garantierten Grundrechten zu demonstrieren. Hier manifestierte sich zum ersten Mal der bürgerliche Wille zum einheitlichen und freien Nationalstaat.
Dresdner Maiaufstand
Im Mai 1849 stürmten Revolutionäre das Zeughaus und besetzten den sächsischen Landtag. Der König und sämtliche Minister flüchteten aus der Stadt. Eine provisorische Regierung versuchte, das Vakuum zu füllen und eine sächsische Republik zu errichten.
Erfurter Unionsparlament
Das Erfurter Unionsparlament verabschiedete die Verfassung für eine deutsche Union unter preußischer Führung. Damit verbunden war der Versuch des preußischen Königs, die Revolutionsbewegung von 1848/49 und die deutsche Einheitsbewegung für eine „kleindeutsche“ Lösung zu nutzen.
Itzstein’sches Gutshaus
Im Haus des Liberalen J. A. von Itzstein versammelte sich 1832–1847 der "Hallgartenkreis”, dem u.a. Robert Blum, Heinrich von Gagern, Friedrich Hecker und A. H. Hofmann von Fallersleben angehörten.
Amalie und Gustav Struve
Als Anführer der badischen Revolution 1848 gehörten Amalie und Gustav Struve zum radikalen Flügel der Vormärzbewegung. Dass sie häufig als gescheitertes Revoluzzer-Paar beschrieben werden, verdeckt die vielfältigen demokratischen Tätigkeitsfelder vor und nach 1848, in denen sich beide für politische wie gesellschaftliche Teilhabe einsetzten.
Niedersächsischer Landtag
Von 1819 bis 1866 tagte im Leineschloss die Ständeversammlung des Königreichs Hannover. 1962 kehrten die Volksvertreter an den historischen Ort zurück, nachdem das Schloss zwischenzeitlich als Wohngebäude, Kloster, Bibliothek, Opernhaus und Kaserne gedient hatte.
Schleswig-Holsteinische Landesversammlung
Mit der Erhebung von Schleswig und Holstein 1848 gegen ihren Regenten, den dänischen König, verbanden sich sowohl eine Annäherung der beiden Herzogtümer an Deutschland als auch liberale Reformen.
Ständehaus Kassel
Nach dem Wiener Kongress wurden die Landstände im Kurfürstentum Hessen seit 1816 nicht mehr einberufen. Erst 1830 erzwang der Kasseler Magistrat mit einer Massenpetition die erneute Einberufung der Landesstände, die im Januar 1831 eine liberale Verfassung mit starken parlamentarischen Kontrollrechten durchsetzen konnten.
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Lübeck
Lübeck besitzt eine lange Freiheitstradition, die bis zum Stadtrecht von 1160 zurückreicht. Die Hansestadt ist in politischem Streit und Selbstverwaltung geübt, sowohl die Revolution 1848 als auch die Matrosenaufstände 1918 liefen dort ohne größere Unruhen ab.
Landschaftshaus Gotha
Im Herzogtum Gotha sah die Wahlordnung bereits ab Juni 1848 die Wahl einer Abgeordneten-Versammlung vor. Diese bestand aus 20 Abgeordneten, die in ein-Personen-Wahlkreisen in indirekter Wahl gewählt wurden. Es bestand kein Zensus und keine Standesunterschiede.
Landtag Sachsen-Altenburg
Im heutigen Landratsamt tagte seit 1894 der Landtag des kleinen Herzogtums. Nach der Revolution 1918/19 war der Landtag, in dem die SPD eine absolute Mehrheit der Abgeordneten stellte, Schauplatz heftiger Debatten über das Aufgehen des Landes im Freistaat Thüringen.
Schloss Sondershausen
Obwohl die Deutsche Bundesakte von 1815 für alle Staaten des Deutschen Bundes eine landständische Verfassung forderte, dauerte es im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen mit der Umsetzung dieses Gebots bis 1841. Der Landtag des Fürstentums hatte bis 1923 mehrere Sitzungsorte, von denen heute nur noch das Schloss erhalten ist.
Henriette und Jakob Venedey
Die Venedeys zählen zu den Protagonisten eines demokratischen Nationalstaats im 19. Jahrhundert. Als politisch engagiertes Ehepaar stehen sie für die unterschiedlichen Wege dieses Kampfes: Jakob Venedey als Verfechter von Parlament und Rechtsstaat, Henriette Obermüller-Venedey als revolutionäre Aktivistin der Barrikadenkämpfe und Aufstandsbewegungen.
Benedikt Waldeck
Als gläubiger Katholik absolvierte er eine steile Karriere im preußischen Staatsdienst, bekannte sich zum Prinzip der Volkssouveränität, strebte nach der konstitutionellen Monarchie, galt als „Kopf der preußischen Demokraten“. Benedikt Waldecks Biographie kennzeichnen Widersprüche, die sein konsequentes Eintreten für Verfassungsstaatlichkeit und demokratische Reformen eint.
Mathilde Franziska Anneke
Konsequent und radikal wie keine andere Frau in den Jahren 1848/49, stritt Mathilde Franziska Anneke für die demokratischen Ziele der Revolution. Jenseits einengender Vorstellungen, das zeigt das Leben Annekes, war Frauen politisches Engagement im 19. Jahrhundert durch Wort, Schrift und Tat möglich – und musste sich gerade nicht auf das Erreichen weiblicher Emanzipation allein erstrecken.
Universität Göttingen
Die Universität Göttingen wurde 1837 zum Schauplatz des Kampfes um demokratische Rechte, als eine Gruppe von Göttinger Professoren gegen die Aufhebung der 1833 eingeführten liberalen Verfassung im Königreich Hannover protestierten. Die als “Göttinger Sieben” bekannten Professoren wurden entlassen und teils des Landes verwiesen.
Stadtmuseum Zweibrücken
Im Vorfeld des Hambacher Festes wurde die Stadt Zweibrücken zu einem publizistischen Zentrum der liberalen und demokratischen Bewegung auf deutschem Boden. Besonders zwei politische Festbankette, die sogenannten „Schülerfeste“, waren Wegbereiter für das Hambacher Fest.
Altes Rathaus Bad Bergzabern
Ermutigt von der Einnahme der Stadt Mainz durch die Französische Revolutionsarmee errichteten die demokratisch gesinnten Bürger im Oktober 1792 Freiheitsbäume und besetzten die Rathäuser in Bergzabern und in umliegenden Dörfern. Am 6.11.1792 erklärt sich Bergzabern im Rahmen einer feierlichen Bürgerversammlung zur Republik.
Freiheitsbaum Frankenthal/Pfalz
1798 stellten die Frankenthaler Bürger auf dem Marktplatz nicht wie in den umliegenden Gemeinden einen künstlichen Baum auf, sondern pflanzten einen echten Freiheitsbaum, der noch bis 1929 an die rege Beteiligung der Stadt in den Demokratiebewegungen zwischen 1789 und 1849 erinnerte.
Museum für Stadtgeschichte / Stadtarchiv Landau
Seit dem Westfälischen Frieden (1648) war Landau mit kurzen Unterbrechungen als Exklave in das Königreich Frankreich eingegliedert. Daher fanden auch die Umwälzungen der Französischen Revolution unmittelbar im politischen und gesellschaftlichen Alltag in Landau Widerhall.
Provisorische Regierung der Pfalz
Für eine kurze Zeit war Kaiserslautern im Mai/Juni 1849 Hauptstadt der Pfälzischen Revolution. Vorangegangen war die Ablehnung der Paulskirchenverfassung durch das Bayrische und Preußische Königshaus.
Freiheitsdenkmal Waghäusel
Seit 1999 erinnert in Waghäusel das Freiheitsdenkmal an eine der entscheidenden Niederlagen der Revolutionäre von 1849 gegen preußische Truppen. Heute findet man vor Ort wieder eine aktive Erinnerung an demokratische Traditionen.
Patriotische Gesellschaft von 1765
Zivilgesellschaft bedeutet die aktive Einflussnahme von Bürgerinnen und Bürgern auf die Belange, die sie unmittelbar angehen. Lange bevor der Begriff geprägt wurde, hat sich bereits die Patriotische Gesellschaft von 1765 für diese aktive Einflussnahme eingesetzt und dabei diese Form von Bürgerbeteiligung mitgestaltet.
Heckerhaus
In Angelbachtal wurde der berühmte badische Freiheitskämpfer Friedrich Hecker geboren. Seine Ideale, für die er mit aller Energie kämpfte, waren die bürgerlichen Freiheitsrechte, die sowohl in der Weimarer Verfassung als auch im Grundgesetz Aufnahme fanden.
Museum Hohenasperg
Der Kampf für Freiheit und Mitbestimmung konnte gefährlich sein. Jahrhundertelang diente die Festung Hohenasperg als Gefängnis für Vorkämpfer der Demokratie. Seit 2010 erinnert das Museum im Arsenalbau auch an die politischen Gefangenen.
Martinskirche Kelkheim-Hornau
Am heutigen Standort der Katholischen Kirche St. Martin hatten einst die Freiherren von Gagern das Hornauer Hofgut in ihrem Besitz. Von hier aus sandten sie wichtige Impulse und Anstöße für die Einigung und Demokratisierung Deutschlands innerhalb der Frankfurter Nationalversammlung.
Deutscher Dom
Die im 18. Jahrhundert errichtete Barock-Kirche ist eine Zeitzeugin deutscher Geschichte. Heute beherbergt sie die Parlamentshistorische Ausstellung.
Engels-Haus / Museum für Frühindustrialisierung
Die beiden Museen in Wuppertal vermitteln die Sozial-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte Wuppertals in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Schwerpunkte der Dauerausstellungen sind unter anderem die bürgerliche Emanzipationsbewegung und die Geschichte der Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert, die sich in der Revolution 1848/49 in Wuppertal historisch kreuzten.
Friedrich-Stoltze-Brunnen
Kaum ein Demokrat in Frankfurt und Hessen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert hat so gekonnt, provokativ, humorvoll und zugleich beharrlich mit dem Obrigkeitsstaat jener Jahre Katz und Maus gespielt wie Friedrich Stoltze (1816-1891). An sein Werk erinnert der Brunnen am Hühnermarkt.
Heinrich-Heine-Institut
Das Heinrich-Heine-Institut mit den Bereichen Archiv, Bibliothek und Museum widmet sich dem Leben und Werk des Schriftstellers Heinrich Heine. Der 1797 in Düsseldorf geborene Dichter verschrieb sich zeitlebens der Forderung nach Demokratie und Freiheit.
Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse
Seit 1978 erinnert das Museum an den Schriftsteller, Satiriker und frühen Demokraten Friedrich Stoltze (1816 – 1891). In seinem Hauptwerk, der „Frankfurter Latern“, hat er sich für individuelle Freiheit und Bürgerrechte, für Pressefreiheit sowie für ein geeintes, demokratisches und republikanisches Deutschland eingesetzt.
Nationaldenkmal der Brüder Grimm von 1896
Am 18. Oktober 1896 wurde das Nationaldenkmal der Brüder Grimm auf dem Neustädter Marktplatz eingeweiht. Damit würdigte die Geburtsstadt ihre berühmten Söhne, die nicht nur für Ihre Sammlung der Kinder- und Hausmärchen weltweit bekannt sind, sondern auch als Begründer der Germanistik und wegen ihres politischen Engagement als Göttinger Sieben (1837).
Hanauer Ultimatum
Am 12. März 1848 kehrte die Hanauer Volkskommission aus Kassel zurück. Sie hatte erfolgreich vom hessischen Kurfürsten Freiheitsrechte erstritten. Vom Balkon des Rathauses verkündete August Rühl den politischen Erfolg.
Wallonisch-Niederländische Kirche
Am 3. April 1848 war die Wallonische Kirche „republikanischer“ Versammlungsort des ersten deutschen Turntages; hier vereinigten sich unter den Protagonisten Ludwig Jahn und August Schärttner alle Turnvereine zum „Deutschen Turnerbund“.
Zeughaus Iserlohn
Die Stürmung des Zeughauses Iserlohn 1849 gilt als Höhepunkt der sogenannten Maiaufstände in Westfalen. Bürger und bewaffnete Truppen rebellierten gegen die Aufhebung der Frankfurter Nationalversammlung. Heute vermittelt das Stadtmuseum in dem barocken Gebäude die Geschichte Iserlohns.
Rathaus Worms
Worms blickt auf eine demokratische und liberale Tradition, die mindestens bis zur Französischen Revolution zurückreicht. Als ein Höhepunkt gilt 1848 die Wahl von Ferdinand Eberstadt, wahrscheinlich der erste jüdische Bürgermeister in Deutschland.
Orte der Demokratie Schleswig-Holstein
Der Schleswig-Holsteinische Landtag macht mit dem Projekt "Orte der Demokratie" sichtbar, wie sich Menschen im nördlichsten Bundesland immer wieder für Freiheit, für ihre Rechte und für Demokratie engagiert haben.
Orte der Demokratie in Bayern
Auf Initiative des Bayerischen Landtags hat eine Kommission historische Schauplätze im Freistaat identifiziert, an denen die Geschichte der Demokratie geschrieben wurde - von den Bauernkriegen bis zur Gegenwart.
Bremer Bürgerverein
Im März 1848 verabschiedete eine Bürgerversammlung im heutigen Gewerbehaus eine Petition an den Bremer Senat. Mit ihren Forderungen nach allgemeinen und gleichen Wahlen und der Einrichtung einer verfassunggebenden Versammlung konnten sie sich durchsetzen und leiteten so eine friedliche Umwälzung der Machtverhältnisse in der Hansestadt ein.
Gabriel Riesser
Sein Leben spiegelt die Diskriminierung jüdischen Lebens im deutschen Vormärz ebenso wider wie den beharrlichen, mit Vernunft und Leidenschaft geführten Kampf um ihre Überwindung. Als Jurist, Publizist und Abgeordneter stritt Gabriel Riesser vor, während und nach der Revolution 1848 für die Gleichstellung der Juden und die Freiheit aller Menschen in Deutschland.
Gottlieb Wilhelm Freudentheil
Als Bürgervorsteher Stades, in der Hannoverschen Ständeversammlung und der Paulskirche trat Gottlieb Wilhelm Freudentheil für die Trennung von Verwaltung und Justiz, eine grundrechteorientierte Verfassung und eine parlamentarisch kontrollierte Monarchie ein. Als Rechtsanwalt kämpfte er für einen unabhängigen und reformierten Anwaltsstand in Deutschland.
Ständehaus Merseburg
In Merseburg tagte von 1825 bis 1933 der Provinziallandtag der preußischen Provinz Sachsen. Im Zuge der Novemberrevolution wandelte sich der Landtag von einem ständischen zu einem demokratisch legitimierten Organ.
Schloss Bernburg
Von 1848 bis 1859 tagte im Schloss und in der Orangerie der Landtag von Anhalt-Bernburg. Hier wurde im Oktober 1848 eine wegweisende demokratische Verfassung verabschiedet, die aber auf preußischen Druck nie in Kraft treten konnte.
Schloss Köthen
Das Köthener Schloss war die Tagungsstätte von zwei Landtagen während der Zeit der Revolution von 1848/49 und danach. Die Versammlungen fanden im Großen Saal - oder Spiegelsaal - des Schlosses statt.
Humboldt Forum
Das Humboldt Forum ist eine noch neue Institution – an einem sehr geschichtsträchtigen Ort. Jahrhundertelang Zentrum politischer Selbstdarstellung in Preußen, dem Deutschen Reich und schließlich in der DDR, war dieser Ort gerade deshalb immer wieder Ziel von Protesten, Umsturzversuchen und Revolutionen.
Casino-Gesellschaft
Die Casino-Gesellschaft Ober-Ingelheim ist ein Beispiel für politische Gruppen und Vereine im 19. Jahrhundert. Die Verbindung von Geselligkeit mit politischer Betätigung trug zur Entstehung einer demokratischen Zivilgesellschaft bei.
Geist der Freiheit
Rund 180 Orte der Demokratie- und Freiheitsgeschichte haben sich in der KulturRegion FrankfurtRheinMain vernetzt. Von Rüdesheim bis Aschaffenburg und Michelstadt bis Butzbach stellen sich Orte, Initiativen und Ereignisse vor, die die Entwicklung der Demokratie nachhaltig prägten.
Robert-Blum-Denkmal in Petterweil
Wenige Monate vor der standrechtlichen Erschießung des Paulskirchen-Abgeordneten Robert Blum (1807-1848) hielt er im südhessischen Petterweil eine viel beachtete Rede, die später unter dem Namen „Wiesenrede“ bekannt werden sollte. Seitdem ist das Gedenken an den Demokraten und seine Mahnungen, die Demokratie zu verteidigen, in Petterweil ungebrochen.
Bauernkriegsmuseum Landau-Nußdorf
Am 23. April 1525 beschlossen die Bauern auf der Kirchweih in Nußdorf einen eigenen Bauernhaufen aufzustellen und sich dem allgemeinen Aufstand anzuschließen. Im Vertrag von Forst, der am 10. Mai 1525 zwischen den Bauern und Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz geschlossen wurde, stellten die Forderungen der Bauern eine Adaption der Zwölf Artikel von Memmingen dar.
Rinnthal
Am 12. Juni 1849 begannen preußische Divisionen mit dem Angriff auf die Pfalz, die sich am 17. Mai 1849 von Bayern losgesagt hatte. Bei Rinnthal, wo 12.000 preußischen Soldaten am 17. Juni ungefähr 2.000 Volkswehren und Freischaren gegenüberstanden, gelang es, den Vorstoß einer Division wenigstens vorübergehend aufzuhalten. Unmittelbar danach flüchteten die verbliebenen Pfälzer Freischaren nach Baden.
Heidelberger Versammlung
Am 5. März 1848 kamen 51 liberale und demokratische Abgeordnete aus Baden, Württemberg, der Rheinpfalz, Hessen und Rheinpreußen in Heidelberg zusammen. Der hier eingerichtete "Siebener-Ausschuss" richtete ab dem 31. März 1848 das Vorparlament in Frankfurt am Main aus, das die Wahlen für die Nationalversammlung vorbereitet und das erste gesamtdeutsche Parlament einberief.
Wiesenbronner Ballotage
Die Ausstellung in der Ehemaligen Synagoge Wiesenbronn dokumentiert nicht nur die Geschichte der Synagoge und der jüdischen Gemeinde sowie das Zusammenleben von Juden und Christen vor Ort; ein besonderes Ausstellungsstück, eine Ballotage von 1902, steht für tief verwurzelte demokratische Praktiken in privaten Vereinigungen.
Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz
Bereits der Name macht klar: Das „Haus des Erinnerns - für Demokratie und Akzeptanz“ ist ein Erinnerungs- und Lernort, an dem man in die Vergangenheit schaut, aber auch in die Gegenwart und die Zukunft blickt. Die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur wird mit dem Streiten für Demokratie und Akzeptanz in der vielfältigen Stadtgesellschaft verbunden.