Ullstein bild / Gemälde von August Hunger

Revolutionär und Märtyrer

Robert Blum

10.11.1807 - 09.11.1848

Robert Blum gilt als einer der herausragenden Streiter der Demokratie während der Märzrevolution und der Frankfurter Nationalversammlung von 1848. Seine Hinrichtung in Wien während der dortigen Märzunruhen machte ihn zum Märtyrer einer ganzen Generation.


Robert Blum wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und konnte so trotz hoher Begabung nur bedingt einen Bildungsweg abschließen. Nach einer Ausbildung zum Gelbgießer 1825 betätigte er sich zunächst als Schriftsteller und Theatersekretär in Leipzig, das Wissen dafür hatte er sich autodidaktisch angeeignet. In den frühen 1840er Jahren begann er sich immer mehr politisch zu engagieren. Als Herausgeber der kritischen Zeitschrift Sächsische Vaterlands-Blätter eröffnete er mit Mitstreitern immer wieder Diskussionen zu aktuellen Fragenstellungen und bot so auch ersten politisch aktiven Frauen wie Louise Otto-Peters eine Plattform, Kritik an der Obrigkeit zu nehmen und Reformen einzufordern. Die Zeitung wurde bald in weiten Teilen Deutschlands verboten und Blum dafür in Sachsen überwacht sowie mit restriktiven Maßnahmen belegt. Die sächsische Regierung verhinderte u. a. seine Wahl zum Leipziger Stadtrat. Während er gerade durch die Kontakte zu Adam von Itzstein immer mehr zum Fürsprecher der liberalen Bewegung aufstieg, irritierte er diese Bewegung bisweilen, etwa über seinen Einsatz für die polnische Nationalbewegung und den Deutschkatholizismus. Gleichzeitig erwarb sich Blum immer mehr den Ruf eines populären Anführers: Als 1845 eine Demonstration in Leipzig blutig niedergeschlagen wurde, formulierte er im Anschluss die Forderungen der Bevölkerung nach einer Aufklärung und Beilegung der Unruhen.

1848 war Blums Jahr der Entscheidung: Zunächst war er Teil des Frankfurter Vorparlaments und des sogenannten Fünfzigerausschusses, der die Nationalversammlung vorbereiten sollte. In der Paulskirche gehörte Blum zum linksliberalen Spektrum durch die von ihm begründete Fraktion des Deutschen Hofes, ging aber auch immer wieder mit radikaldemokratischen Forderungen mit. Als im Oktober 1848 in Wien Menschen auf die Barrikaden gingen, sprach Blum sich mit anderen für eine symbolische Unterstützung der Aufständischen aus. Als Frankfurter Delegierte reisten sie nach Wien, um eine Solidaritätsnote zu überbringen. Da sich Blum jedoch auch am Revolutionsgeschehen Wiens beteiligte, wurde er von kaiserlichen Truppen festgenommen. Entgegen seiner Immunität als Abgeordneter wurde er vor ein Gericht gestellt, als Aufrührer verurteilt und am 9. November 1848 standrechtlich hingerichtet.

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