Willy-Brandt-Haus Lübeck
Das Willy-Brandt-Haus Lübeck ist der Ort für Zeitgeschichte in der Geburtsstadt des ersten sozialdemokratischen Bundeskanzlers und späteren Friedensnobelpreisträgers. Wie kaum ein anderer hat Willy Brandt die Bundesrepublik verändert und sich für Frieden und Freiheit in Europa und der Welt eingesetzt.
Die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung erinnert in Lübeck an den dritten Bundeskanzler. Das Haus kann auf eine lange und stolze Geschichte zurückblicken, als Sitz einer im 14. Jahrhundert gegründeten Bruderschaft von Fernhandelskaufleuten, als Oberappellationsgericht im 19. Jahrhundert und Sitz des Staatsarchivs im 20. Jahrhundert.
Die Ausstellung folgt chronologisch den Lebensabschnitten Willy Brandts, beginnend von Kindheit und Jugend in Lübeck; Widerstand, Flucht und Exil; Rückkehr nach Deutschland als Berichterstatter der Nürnberger Prozesse. Es folgen die politische Karriere als Regierender Bürgermeister von Berlin, als Außenminister und Bundeskanzler. So wird ein Stück Zeitgeschichte in der Biographie Brandts lebendig vorgestellt.
Willy Brandt
Im Oktober 1969 bewarb Willy Brandt als erster sozialdemokratischer Bundeskanzler sein neues Regierungsprogramm mit einem entscheidenden Aufruf: „Wir wollen mehr Demokratie wagen!“ Bis heute wird Willy Brandts demokratisches Schaffen mit diesem Aufruf unterstrichen. Ganz konkret bedeutete dies mehr Bürgerbeteiligung und Offenheit für politische Prozesse ebenso wie den Ausbau des Rechts- und Sozialstaates. Seine Forderung symbolisierte aber vor allem den Aufbruch, einen visionären Neuanfang, der die Kriegs- und Nachkriegsgeneration zu demokratischen Bürgern machen wollte.