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Mehr zum Thema

Susanne Schötz: Louise Otto-Peters (1819–1895). „Dem Reich der Frauen werb‘ ich Bürgerinnen“, in: Frank-Walter Steinmeier (Hrsg.), Wegbereiter der deutschen Demokratie. 30 mutige Frauen und Männer 1789–1918, München 2021, S. 251–263.

Susanne Schötz/Beate Berger (Hrsg.): Frauen in der Geschichte Leipzigs - 150 Jahre Allgemeiner Deutscher Frauenverein, Leipzig 2019.

Johanna Ludwig: Eigner Wille und eigne Kraft. Der Lebensweg von Louise Otto-Peters bis zur Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins 1865; nach Selbstzeugnissen und Dokumenten, Leipzig 2014.

Susanne Schötz/Martina Schattkowsky (Hrsg.): Louise Otto-Peters und die Revolution von 1848/49. Erinnerungen an die Zukunft, Leipzig 2012.

Otto-Peters

Für ihren Einsatz für die Emanzipation der Frau und die Gleichstellung der Arbeiterklasse hat der Philosoph Ernst Bloch sie einmal als „rote Demokratin“ beschrieben. Bis heute gehört Louise Otto-Peters zu den wichtigsten Wegbereiterinnen der ersten Frauenbewegung in Deutschland.


Zu einer Zeit, in der weibliches Engagement in der Politik nicht nur verpönt, sondern auch verboten war, wies Louise Otto-Peters als Schriftstellerin auf politische und soziale Missstände hin. Nicht nur ihr Protest, den sie unter männlichem Pseudonym veröffentlichte, war für die damalige Zeit ungewöhnlich. Auch die politischen Räume und Möglichkeiten, die sie für Frauen erstritt, waren bis dahin nicht einmal als solche thematisiert worden.

Selbst in bürgerlich-liberalen Verhältnissen aufgewachsen, übte Otto-Peters durch verschiedene Veröffentlichungen früh Kritik an den Lebensumständen der Arbeiterklasse. Dabei machte sie auch immer wieder darauf aufmerksam, weibliche Erwerbstätigkeit als Teil der Gleichstellungsfrage zu betrachten. Im Revolutionsjahr 1848 brach sie mit Konventionen, indem sie die sächsische Regierung aufforderte, das Erwerbsrecht der Frau in ihren Überlegungen zu einer gewerblichen Ordnung zu berücksichtigen. Politische Teilhabe hatte sie bereits fünf Jahre zuvor gefordert: „Die Teilnahme der Frauen an den Interessen des Staates ist nicht nur ein Recht, es ist eine Pflicht.“

Im April 1849 gründete Otto-Peters in Meißen die Frauen-Zeitung und forderte darin gleiche Rechte und Freiheiten für alle, Frauen eingeschlossen. Sie griff damit die revolutionären Forderungen der vorherigen Jahre auf und prüfte diese kritisch an aktuellen Themen und Entwicklungen. Damit provozierte sie bei der sächsischen Regierung ein Verbot, dass Frauen keine Zeitschriften herausgeben durften. Otto-Peters verlagerte daraufhin ihre schriftstellerische Tätigkeit auf andere Bereiche, blieb aber weiter aktiv und gründete schließlich 1865 mit dem Allgemeinen Deutschen Frauenverein (ADF) einen zentralen Dachverband für die bürgerliche Frauenbewegung, dessen Vorsitz sie bis zu ihrem Tod 1895 führte.

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