Nach mehr als 100 Jahren Parlamentsgeschichte im historischen Ständehaus von Düsseldorf zog das Parlament des bevölkerungsreichsten Bundeslandes 1988 in einen Neubau am Rheinufer. Transparenz und Offenheit kennzeichnen das Bauwerk, Grundwerte der modernen Demokratie.


Nicht erst seit 1988, bereits von Anfang an waren die Raumverhältnisse im Ständehaus sehr beengt gewesen. Anbaupläne wurden auf Betreiben einer Bürgerinitiative mit Blick auf die Denkmalwürdigkeit des Gebäudes und der Parklandschaft abgelehnt. Stattdessen wurde zwischen 1982 und 1988 das heutige Gebäude nach Entwürfen des Architekturbüros Eller, Walter, Moser & Partner erbaut und 2010 erweitert. Die feierliche Eröffnung fand am 2. Oktober 1988 statt, genau 42 Jahre nach der Konstituierung des Landesparlaments im Düsseldorfer Opernhaus. Nach Stuttgart und Bremen war dies erst der dritte Parlamentsneubau der Bundesrepublik. Mit seiner kreisrunden Architektur fasziniert das Parlamentsgebäude am Rheinufer jährlich rund 100.000 Besucherinnen und Besucher.

Architektonisch verkörpert der Bau wichtige Grundwerte der Demokratie. Grundgedanke der Architekten war ein Gebäude, das die notwendige Funktionalität der politischen Arbeit mit dem repräsentativen Charakter eines modernen und bürgernahen Parlaments vereint. Der Plenarsaal – das Schaufenster des Parlaments – stellt dabei die Mitte, den Kern des Hauses dar. Hier sitzen die Abgeordneten gemeinsam mit den Mitgliedern der Regierung in kreisförmiger Anordnung. Anders als vormals, im Ständehaus, ist die Regierung somit auf gleicher Höhe mit den Abgeordneten platziert. Um den Plenarsaal herum sind alle Räume des parlamentarischen Geschehens angeordnet, so beispielsweise der Bereich des Präsidiums mit den Empfangsräumen des Präsidenten oder auch die Wandelhalle. Die Fraktionsbereiche und die Räume der Abgeordneten umrunden den Kern und umfassen das Haus von außen schalenförmig. Im Erdgeschoss befindet sich die Bürgerhalle, die große Eingangs- und Empfangshalle, ein Forum der Bürgerinnen und Bürger für politische, kulturelle und wirtschaftliche Veranstaltungen und formlose Begegnungen mit den Abgeordneten.

Weitere Informationen: www.wege-der-demokratie.nrw.de