1865 gründeten die Teilnehmerinnen der Frauenkonferenz in Leipzig den Allgemeinen Deutschen Frauenverein (ADF). Seine zentrale Forderung war das Recht der Frauen auf gleiche Bildung sowie auf Chancengleichheit am Arbeitsmarkt.


Der ADF war der erste Frauenverein Deutschlands. Gegründet wurde er von Louise Otto-Peters und Auguste Schmidt. Die Frauenkonferenz fand auf dem beliebten Veranstaltungsgelände Schützenhaus statt, wo wenig später der berühmte Krystallpalast entstehen sollte. Weil die Konferenz während des Jahrestags der Völkerschlacht stattfand, wurde sie in der Lokalpresse als "Leipziger Frauenschlacht" verspottet. Die Vereinsgründung fand in der Buchhändlerbörse statt. Die Organisation von Frauen um gemeinsame Anliegen und Interessen war zunächst das Hauptanliegen. Konkrete Verbesserungen forderte der Verein im Bereich des Zugangs zur Bildung und zum Arbeitsmarkt - wichtige gesellschaftliche Bereiche, die (bürgerlichen) Frauen zu der Zeit fast vollständig verschlossen waren. Aber auch die Forderung nach gleichem Wahlrecht und Gleichheit im Bürgerlichen Gesetzbuch.

Die Gebäude auf dem Gelände des Schützenhofs in der Wintergartenstraße wurden 1945 vollkommen zerstört; Nachfolgebauten brannten 1992 vollständig aus, das Gelände liegt seitdem brach. Seit dem 150-jährigen Jubiläum der Vereinsgründung erinnert eine Plakette der Louise-Otto-Peters Gesellschaft und der Sparkasse Leipzig an den Meilenstein der deutschen Frauenbewegung.