Ministerpräsident Ehard hatte 1949 vor dem Zentralismus des Grundgesetzes gewarnt. Der Bayerische Landtag lehnte dann als einziger in der Bundesrepublik hier dessen Annahme ab, bestätigte aber in der gleichen Sitzung das Prinzip, dass Minderheiten die Entscheidung der Mehrheit akzeptieren.


Am 12. Januar 1949 hielt der Bayerische Landtag seine erste Sitzung im Maximilianeum München ab. Anwesend war unter anderen auch der spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer als Präsident des Parlamentarischen Rates. Nur wenige Monate später, am 20. Mai 1949, war der Bayerische Landtag der einzige in der Bundesrepublik, der die Annahme des Grundgesetzes ablehnte, nachdem Ministerpräsident Ehard vor den zentralistischen Tendenzen der Verfassung gewarnt hatte. Meinungsunterschiede gehören zur Demokratie, noch viel wichtiger ist jedoch, dass Minderheiten die Legitimität der Mehrheitsentscheidung akzeptieren. Um dies zu unterstreichen, bekannte sich der Landtag noch in der gleichen Sitzung zur Rechtsgültigkeit der neuen Verfassung für Bayern, sobald sie von zwei Dritteln der Länderparlamente angenommen worden sei.

2005 wurde der Neue Plenarsaal eröffnet, der Gästen und Presse mehr Platz bietet und eine Live-Übertragung der Sitzungen ermöglicht. Zusätzlich zu dieser Möglichkeit Demokratie Live erleben zu können, finden sich wechselnde Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen. Daneben ist die Einrichtung eines Gedenkobjektes "Orte der Demokratie" geplant.