Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe {231_Nr._2937_(82)} Bild 1, http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1384628-1

Mehr zum Thema

Hans-Peter Becht: Adam von Itzstein (1814–1855). Metternichs stiller Gegenspieler, in: Frank-Walter Steinmeier (Hrsg.): Wegbereiter der deutschen Demokratie. 30 mutige Frauen und Männer 1789–1918, München 2021, S. 119–130.

Birgit Bublies-Godau: Johann Adam von Itzstein (1756-1855). Vom Mainzer Jakobinerklub zur Frankfurter Nationalversammlung: Vorkämpfer, Wortführer und Spitzenpolitiker der bürgerlichen Verfassungs- und Demokratiebewegung, in: Schmidt, Walter (Hrsg.): Akteure eines Umbruchs. Männer und Frauen der Revolution von 1848/49, Bd. 3, Berlin 2010, S. 303–358.

Wolfgang Klötzer: Die Hallgartener Versammlungen auf dem Weg zur Frankfurter Nationalversammlung, in: Hessische Landeszentrale für Politische Bildung (Hrsg.): Hessen 1848, Wiesbaden 1998, S. 52–60.

von Itzstein

Der Publizist und Politiker Adam von Itzstein wird im Vormärz als Gegenspieler Metternichs von der liberalen Bewegung gefeiert. Mit seinem Hallgartener Kreis trug er maßgeblich zur Vernetzung und Mobilisierung der Bewegung und seiner demokratischen Forderungen bei.


Als 17-jähriger Jurastudent erlebte Johann Adam von Itzstein, 14. Kind eines Hofrats, die Mainzer Republik mit. Hier wohnte er erstmals Diskussionen in politischen Klubs bei und kam mit den Ideen der französischen Revolution in Berührung. Rund zwanzig Jahre später ergriff er, nun Gerichtsrat in Mannheim, die Chance zum Einstieg in die Politik und gestaltete als Abgeordneter der zweiten badischen Kammer ab 1822 erste Reformen mit. Baden war zu dieser Zeit eines der wenigen Länder, das durch eine Verfassung bereits erste politische Mitbestimmung ermöglichte. Doch auch hier wurde die Opposition um Itzstein mit Zensur und Verfolgung belegt. Bald schied er ganz aus dem Verwaltungsdienst aus und betätigte sich nun publizistisch im Kreis um Karl von Rotteck und dem Initiator des Hambacher Fests, Georg August Wirth.

Als Itzstein 1837 ein großes Weingut im Rheingau erbte, gestalte er dies zu einem zentralen Treffpunkt der Liberalen. Hier trafen sich demokratische Vorkämpfer wie Robert Blum oder Johann Jacoby mit liberalen Juristen wie Carl Theodor Welcker oder Heinrich von Gagern. Dieser „Hallgartener Kreis“ wurde zum Sammelbecken der liberalen Opposition aus allen deutschen Ländern, einige der Gäste Itzsteins würden später Abgeordnete in der Frankfurter Nationalversammlung werden. Itzstein galt dabei nicht zuletzt aufgrund seiner Erfahrungen in der Mainzer Republik als Eminenz der liberalen Bewegung. In der Frankfurter Nationalversammlung, aber auch in den badischen Revolutionsunruhen trat er immer wieder vermittelnd zwischen Radikalen und Gemäßigten auf. Schließlich zwang das Ende der Nationalversammlung auch ihn 1849 ins Schweizer Exil, aus dem er ein Jahr später geschwächt nach Hallgarten zurückkehrte.

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