Plakette für das Rittersturz-Denkmal

Am 9. Juli 2021, 73 Jahre nach der Eröffnung der Rittersturz-Konferenz, hat die Stadt Koblenz den Ort mit einem Festakt gewürdigt. Dabei wurde auch die Plakette „Ort der Demokratiegeschichte“ feierlich der Öffentlichkeit präsentiert.

Teilnehmer an der Rittersturz-Konferenz, von links: Lorenz Bock, Viktor Renner, Franz Suchan, Hermann Lüdemann, Rudolf Katz, Hinrich Wilhelm Kopf, Justus Danckwerts. Die einzige Teilnehmerin, die kommissarische Oberbürgermeisterin von Berlin Louise Schroeder, ist nicht im Bild.

1948 wurden hier entscheidende Beschlüsse der Ministerpräsidenten der in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands gebildeten Länder und der kommissarischen Oberbürgermeisterin von Berlin zur Gründung eines westdeutschen Staates statt. Damit war die Rittersturz-Konferenz einer der ersten Schritte auf dem Weg zum Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und deren Gründung. Das Tagungshotel wurde in den 1970er Jahren aufgrund der Felssturzgefahr abgerissen.

Kulturdezernentin Margit Theis-Scholz begrüßte Koblenzer Abgeordnete in Bundestag und Landtag und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, die sich in besonderem Maße um die Pflege der Erinnerungskultur bemühen. Sie reihte die Würdigung des Rittersturzes ein in das seit einigen Jahren bestehende Engagement der Stadt für die Förderung von Demokratie: „Wir freuen uns sehr, dass die vielen Aktivitäten, die in unserer Stadt im Rahmen des Bundesprogramms ‚Demokratie leben!‘, den ‚Koblenzer Wochen der Demokratie‘, der Themenrunde ‚Erinnerungskultur‘ sowie in Zusammenarbeit mit vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern stattfinden, weiter Früchte tragen.“

Markus Lang, Vertreter des Projektes „Deutschlandkarte der Demokratie“ beim Weimarer Republik e.V., erläuterte, wie das Internet-Projekt zusammen mit den Plaketten die Wahrnehmung der deutschen Demokratie- und Freiheitsgeschichte lokal, regional und deutschlandweit befördert.

Studentinnen der Universität Koblenz-Landau, mit ihrer Betreuerin Dr. M. Voigt (l), haben eine digitale Schnitzeljagd durch die Koblenzer Demokratiegeschichte entwickelt

Ideen für Projekte im Bereich der Demokratiegeschichte gibt es in Koblenz seitens der Kulturdezernentin schon viele, sowohl für das 2022 anstehende 75-jährige Jubiläum des Landes Rheinland-Pfalz als auch für das im Jahr 2023 anstehende 75. Jubiläum der Rittersturz-Konferenz. Ein bereits fertiges Projekt stellten Studierende der Universität Koblenz-Landau vor: Die digitale Schnitzeljagd „Demokratieorte in Koblenz neu erleben“ führt mit Rätseln und Informationen auf einer etwa 3 km langen Strecke entlang verschiedener Orte in der Koblenzer Altstadt, die für die Entwicklung der Demokratie von Bedeutung waren. Über die App „Actionbound“ kann sie auf das Smartphone heruntergeladen werden.

Die neue Stele am Rittersturz wurde im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie Koblenz“ aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, des Kultur- und Schulverwaltungsamts sowie dem Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen der Stadt Koblenz finanziert. Die Plakette „Ort der Demokratiegeschichte“ wurde aus Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert.

Bildquellen

  • Koblenz, „Rittersturz-Konferenz“: Bundesarchiv, Bild 175-05845 / CC-BY-SA 3.0
  • Festakt zur Einweihung der Plakette „Ort der Demokratiegeschichte“: Stadtverwaltung Koblenz / C.Jung
  • Das Team hinter der digitalen Schnitzeljagd: Stadtverwaltung Koblenz / C.Jung
  • Stadt Koblenz enthüllt Plakette „Ort der Demokratiegeschichte“ am Rittersturz-Denkmal: Stadtverwaltung Koblenz / C.Jung