wikimedia: Pirkheimer, CC BY-SA 3.0

Straße der Menschenrechte

Nürnberg

Kartäusergasse

Das begehbare Kunstwerk „Straße der Menschenrechte“ setzt einen neuen geistigen, politischen und gesellschaftlichen Akzent in Nürnberg. Auszüge aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte klagen die Verbrechen der Nationalsozialisten an und mahnen zur Verantwortung für eine demokratische Zukunft.  


Mit Nürnberg verbindet sich sowohl die Missachtung der Menschenrechte als auch deren völkerrechtliche Durchsetzung. Am 15. September 1935 wurden hier die sogenannten „Nürnberger Rassegesetze“ verabschiedet. Sie dienten als Legitimationsgrundlage für den Holocaust. Dies war mit ein Grund, weshalb die Vereinigten Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg die Stadt als Schauplatz für die Nürnberger Prozesse wählten (20. Nov. 1945 – 1. Okt. 1946), in denen die Hauptkriegsverbrecher unter anderem wegen der eklatanten Menschenrechtsverletzungen vor Gericht gestellt wurden. Das Denkmal knüpft an beide Traditionen an und leitet aus der dunklen Vergangenheit die Verantwortung für eine bessere Zukunft ab. Eine lange politische Diskussion rund um Planung und Errichtung des Denkmals zeugt von dieser Verantwortung.

Das Ensemble reicht über die gesamte Länge der Kartäusergasse und ist 170m lang. Auf einer Reihe aus 27 acht Meter hohen Rundpfeilern aus Beton werden Zitate aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gezeigt. Die Zitate sind dabei sowohl auf Deutsch als auch jeweils einer anderen Sprache zu lesen. Die Straße der Menschenrechte wurde am 24. Oktober 1993 eröffnet. Seitdem verleiht die Stadt auch den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis. Zuletzt wurde der Preis 2021 an die chinesische Ärztin und Whistleblowerin Sayragul Sautybay verliehen, die international auf die Menschenrechtsverletzungen in den sogenannten Umerziehungslagern in der chinesischen Region Xinjiang aufmerksam machte.

 


zum Ort: Menschenrechtsbüro Stadt Nürnberg

Adresse

Kartäusergasse
90402 Nürnberg