Plakette „Ort der Demokratiegeschichte“
Ein wenig bekannter, aber für die deutsche Verfassungsgeschichte gewichtiger Ort, liegt am Rande von Königstein im Taunus: die Villa Rothschild, auch bekannt als Haus der Länder. Seit Kurzem trägt sie auch ganz offiziell die Plakette #OrtderDemokratiegeschichte – und erinnert damit an ihre Rolle in den frühen Tagen der westdeutschen Staatsgründung.
Zwischen 1948 und 1950 tagen hier Ministerpräsidenten der westlichen Besatzungszonen und verschiedene Sachverständigengremien und begleiten den Weg zum Grundgesetz. Sie bereiten Entscheidungen vor, glätten Konflikte und stärken in kritischen Momenten den Rücken des Parlamentarischen Rats. So etwa im März 1949, als die Verhandlungen mit den Militärgouverneuren zu scheitern drohen – ein politisches Signal mit großer Wirkung. Nur zwei Monate später wird das Grundgesetz verabschiedet.
Ursprünglich als Sommerresidenz der Familie Rothschild erbaut, übersteht das Gebäude den Zweiten Weltkrieg unbeschädigt und wird aufgrund seiner Lage – nah an der amerikanischen Militärregierung in Frankfurt am Main, mit genug Distanz für diskreten Austausch – zum #OrtderDemokratiegeschichte. Heute ist die Villa Rothschild ein Hotel.
Hier gibt es mehr Informationen zum Haus der Länder.




Bildquellen
- (c) SODG, Foto Lang (1): Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte
- IMG_9131: Stadt Königstein im Taunus
- IMG_9118: Stadt Königstein im Taunus
- IMG_9139: Stadt Königstein im Taunus