Radio Bremen: Ein neuer Ort der Demokratiegeschichte mit langer Tradition
23. Dezember 1945: „This is Radio Bremen on 499 meters. Starting today, Radio Bremen will be on the air daily…“ Radio als #OrtderDemokratie? Aber sicher!
Ein neuer Ort trägt nun unsere Pakette #OrtderDemorkatiegeschichte: Die Landesrundfunkanstalt Bremen, der Sitz von Radio Bremen.

Radio Bremen gehörte zu den Keimzellen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Nachkriegsdeutschland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bildeten Bremen und Bremerhaven eine amerikanisch besetzte Enklave innerhalb des britisch kontrollierten Gebiets. Bereits in den ersten Monaten nach Kriegsende begannen die US-Amerikaner mit dem Aufbau eines Radiosenders, der nach dem US-Prinzip einer dezentralen Rundfunkstruktur mit lokalen Sendern funktionieren sollte. Die dezentrale Organisation des Rundfunks, die von den westlichen Alliierten nach dem Krieg eingeführt wurde, sollte verhindern, dass eine zentrale Instanz den Rundfunk kontrolliert.
Diese erste Rundfunkstation saß in einer beschlagnahmten Kaufmannsvilla am Rande der Innenstadt, inzwischen sitzt Radio Bremen in drei Gebäuden in der Bremer Innenstadt. Mit Zeitungsannoncen suchten die US-Amerikaner Sprecherinnen und Sprecher, Redakteurinnen und Redakteure sowie Musikerinnen und Musiker für ein deutsches Rundfunkprogramm, das zunächst unter amerikanischer Kontrolle in Bremen ausgestrahlt werden sollte. Am 23. Dezember 1945 ging Radio Bremen schließlich auf Sendung, im Jahr 1946 wurde die Leitung einem deutschen Intendanten übertragen. 1949 erhielt der Sender den Status eine Anstalt öffentlichen Rechts. Ein Jahr später erfolgt in Bremen die Gründung der ARD.
Die gläsernen Fassaden des Funkhauses stehen heute für die Idee eines modernen Medienzentrums: Transparenz nach außen und innen trägt den Gedanken der freien Meinungsäußerung auch an diesen symbolträchtigen Ort.
Bildquellen
- Ort der deutschen Demokratiegeschichte © Radio Bremen – Matthias Hornung: Radio Bremen - Matthias Hornung